Vollmondritual - Vollmondzeremonie

Warum werden Vollmondrituale , Vollmondzeremonien gemacht ?

 

Von den Q'eros aus Peru habe ich dieses, immer wiederkehrende, Ritual gelernt. Dieses Fest für den Mond, die Erde, Pachamama, für die gesamte Natur und auch für den Menschen, ist tief berührend. Es ist ein uraltes Ritual, welches den Menschen in eine andere Welt versetzt.

Es sind unter anderem Worte, Gebete, welche immer zu jedem Vollmond wiederholt werden. Doch nicht nur wiederholt. Jeder Schamane hat durchaus auch seine eigene Gestaltungsfreiheit. Er wird sich leiten lassen von den Spirits. Dadurch entsteht auch immer wieder etwas Neues.

 

Schon alleine das Aufbauen des Feuers gleicht einer Meditation. Es wird zuerst das Kreuz des Südens gelegt und dann das Holz aufgeschichtet. Das Holz wird entzündet, alle Menschen stehen um das Feuer. Der Schamane öffnet mit einem Spruch oder Gebet jede Himmelsrichtung. Hier ist er frei, auch noch eigene Worte, welche vielleicht speziell für diese Menschengruppe sind, zu wählen.

Es kann gesungen werden, ein Lied für die Erde, den Himmel, das Wasser. Die große Mutter allen Wassers wird geehrt.  Dies kann von allen Menschen, welche um das Feuer versammelt sind, in der Sprache der Q'eros gesprochen  und gesungen werden. 

Der Schamane gibt an die Himmelsrichtungen gerichtet und an die Erde, in Form eines Opfers, Öl. Er verbindet sich mit jedem Menschen, welcher im Kreise steht.

 

Irgendwann, wenn das Feuer freundlich gesinnt ist , tritt der Schamane an das Feuer,  bläst in ein oder zwei Stöckchen etwas hinein, z.B. einen Dank für Mutter Erde, eine Bitte um Verzeihung weil die Menschen z.B. unachtsam  mit dem Wasser umgehen, eigene Wünsche, etwas möge sich auflösen usw. kann auch angesprochen werden. Dann werden diese Stöcken in das Feuer gegeben um eine Transformation einzuleiten.

Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo der Schamane alles was für ihn wichtig ist, wie z.B. seine Mesa, das bedeutet sein Medizinbeutel, in dem Feuer, bzw. knapp über dem Feuer von all den schweren Energien zu reinigen und energetisch neu aufzuladen.

Danach treten alle Menschen nacheinander an das Feuer und haben die Gelegenheit ebenfalls, Dinge von sich abzulösen, Wünsche innerlich auszusprechen um Heilung zu bitten, sich zu bedanken. All das wird in das Stöckchen geblasen und dem Feuer übergeben. Ebenfalls einen Talismann , was auch immer im Feuer zu reinigen und mit frischer Energie aufzuladen.

Nach diesem Ritual wird der Pachamamastick herumgereicht. Das ist ein kleiner Ast um welchen Blumen und Gräser gebunden sind. Er steht für Mutter Erde. Dieser Stick wird herumgereicht und jeder hat nochmal die Möglichkeit, ganz speziell für Mutter Erde Wünsche, Dank usw. hinein zu blasen.I

Sind all diese Stöckchen verbrannt, ruft der Schamane die Ahnen herbei, dass sie an diesem Fest teilhaben, dass sie ihre Hände an dem Feuer wärmen und dass der eine oder andere Ahne die Möglichkeit hat, mit dem Feuer oder dem Rauch, in das Licht zu reisen, falls er den Weg dorthin noch nicht gefunden hat.

Nach einiger Zeit werden dann die Himmelrichtungen wieder geschlossen.

Nun bleiben einige oder alle Menschen, als" Hüter " des Feuers, am Feuer. Erst dann, wenn nur noch Glut übrig ist, ist die Zeremonie wirklich beendet.

 

So ist das Vollmondfest gleichzeitig auch immer wieder Heilung und Gesundung für jeden einzelnen Menschen der bei dieser Zeremonie dabei ist. Ebenso natürlich auch Heilung für Pachamama und die gesamte Natur.