Seelenrückholung, was bedeutet das?

Die Formulierung, " Seelenrückholung " ist Ihnen vielleicht schon mal begegnet? Vielleicht haben Sie sich gefragt, was das sein soll ? 

Zumindest ist es mir so ergangen, als ich davon hörte. Nach meinem damaligen Verständnis, bin ich davon ausgegangen, dass ich nur EINE  Seele habe und nicht viele.....

Das stimmt, ich habe nur eine Seele und dennoch kann es geschehen, dass sich Seelenanteile abspalten und zurückgeholt werden müssen. Ich musste damals diesen  Gedanken lernen zuzulassen, bzw. bewusst denken, dass es möglich ist, dass sich da ein Anteil abspaltet.

Wie kann das sein? Wie geht das ?

Wenn der Mensch ein Trauma erleidet, einen tiefen Schmerz, dann tritt ein Schutzmechanismus der Seele ein, damit der Mensch dennoch weiterleben kann. 

Je größer der Schmerz ist umso eher besteht die Möglichkeit, dass der Seelenanteil sich ganz zurückzieht. So nach dem Motto, nichts hören, nichts sehen und schon gar nichts mehr fühlen, sich bemerkbar machen.

Oft kommt dieser Anteil nach kurzer Zeit zurück.

Ist dies nicht der Fall, weil der Schmerz in der Vergangenheit so groß war, fehlt ein ganz wichtiger Teil, welcher zu einem gehört. Nicht selten verändert man sich nach einem solchen Ereignis. Manche Menschen können dann wirklich aussprechen, dass sie sich irgendwie nicht ganz fühlen, dass sie an bestimmte Gefühle nicht mehr dran kommen, dass sie sich verändert haben aber nicht wissen warum, dass sie zu kränkeln beginnen usw. Das kann nach einer Vergewaltigung sein, das kann sein, wenn eine Liebe in die Brüche geht oder auch, wenn eine Freundschaft sich auflöst....

Oft gehen solche Seelenanteile schon in der frühen Kindheit verloren, z.B. wenn das Kind von Natur aus sehr temperamentvoll ist. Von den Eltern wird es ständig dazu angehalten sich etwas ruhiger zu verhalten. Über Jahre hinweg. Das Kind bemüht sich, sich so zu verhalten wie die Eltern es wünschen. Es

 erfährt dabei, aha, wenn ich ruhig bin, werde ich geliebt. Bin ich nicht ruhig, dann schimpfen die Eltern mit mir.

Ein Teil seines ureigenen Selbst beginnt sich zurückzuziehen. Im Laufe des Lebens 

 spürt der Mensch dann, dass ihm das nicht gut tut, sich selbst zu verleugnen, etwas zu unterdrücken, was ihn ausmacht. Nicht selten treten Krankheiten auf, bis der Mensch versteht, dass er lernen darf , er selbst zu sein.

Dies ist der Augenblick, wo es ein Segen für ihn bedeutet, jemanden an der Hand zu haben, welcher ihm dabei behilflich ist, diesen Anteil wieder zu integrieren. 

Die Veränderungen dieser Menschen ist verblüffend.

Sie erleben zum ersten Mal, wie es ist, sie selbst zu sein.